Freiheit - warum Freiheit?
1356 erfolgte die offizielle Gründung der Freiheit durch Landgraf Heinrich II. von Hessen - aber bereits bei der Gründung der Stadt Homberg 1231 wird von einer Doppelstadt gesprochen. Neben der Oberstadt besteht bereits die spätere Freiheit als Unterstadt.
Frei mit eigenen Rechten Wie in Homberg entstanden auch im Schatten anderer hessischer Städte 'Freiheiten'. Die Bürger siedelten zwar im Schutz der Altstadt, waren mit dieser aber rechtlich nicht verbunden und damit auch frei von Bürger- und Zunftpflichten gegenüber der Stadt Homberg. Während Homberg bereits im 13. Jahrhundert von einer Stadtmauer umgeben ist, entsteht die Mauer der Freiheit erst in der Mitte des 14. Jahrhunderts. Sie hat eine Länge von ca. 650 m, drei halbrunde Türme und ist wesentlich schwächer als die Mauer der Altstadt. Trotzdem ist die Freiheit mit ihrer Mauer ein Bollwerk vor der durch Angriffe besonders gefährdeten Südflanke der Stadt.
Der Zugang zur Freiheit erfolgte nach dem Bau der Freiheiter Mauer durch zwei Stadttore: Der obere Zugang durch ein Tor in der Nähe des Westheimer Tores, nach unten führt ein Tor zum Efzetal. Das obere Freiheiter Tor wurde 1835 im Zuge der Bauarbeiten für das Lehrerseminar abgebrochen. 1356 bekommt die Freiheit offizielle Rechte. Sie hat mit der St. Nicolauskirche auf dem grasbewachsenen 'Kloweskirchhof' eine eigene Kirche und eine eigene Verwaltung mit Rat und Bürgermeister. Außerdem besaß die Freiheit das Mauer- und das Marktrecht und war der Stadt Homberg damit gleichgestellt. Das politische Ziel der Landgrafen war, nach der Ära der Stadtgründungen durch die Gründung der 'Freiheiten' eine weitere wirtschaftliche Stärkung für das Gewerbe zu erreichen und Hessen damit unabhängiger von der Naturalwirtschaft (und der Ritterschaft) zu machen. Feuersbrunst und brandschatzende Ritter Besonders glücklich war die Geschichte der Freiheit zunächst nicht. Im Jahr ihrer Gründung wurden viele Häuser durch ein schlimmes Feuer verwüstet. Da die meisten Häuser damals strohbedeckt waren, konnte das Feuer ungehindert um sich greifen.
Unter Beteiligung der Homberger Bürgerwehr konnte der Angriff auf die Stadt Homberg abgewendet werden - das 'Bollwerk' Freiheit wurde von den Rittern jedoch verwüstet und gebrandschatzt. Das Ende der Freiheit ist nicht das Ende der 'Freiheit'
Trotzdem ist die Freiheit eigen geblieben mit einem eigenen sozialen Umfeld. Sie war länger bäuerlich geprägt als die wohlhabendere, bürgerliche Gesellschaft der Oberstadt. Dadurch ist der Zusammenhalt der Freiheiter stärker, sie haben lange ihre eigene Freiheiter Kirmes gefeiert, die in den Festen des Freiheiter Bürgerschaftsvereins weiter lebt.
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