Stiftung des Hospitals zum Heiligen Geist (1368)
Einem dieser reichen Wollhandelsgeschlechter entstammt der Priester Heinrich Bischof. Die Bischofs waren auch im Rat der Stadt vertreten, gehörten also zu den führenden Familien Hombergs. Vom Reichtum dieser Familie zeugt auch das mächtige Bischofshaus in der oberen Bischofsgasse. Es ist eines der gut erhaltenen Bürgerhäuser der Stadt.
Während frühere Stiftungen wie das Kloster Sankt Georg ritterlichen Ursprungs waren, ist das Hospital eine bürgerliche Gründung und damit Ausdruck der sich wandelnden Zeiten im Mittelalter. Das Bürgertum entwickelt sich zur führenden Schicht. Die Stiftung Heinrich Bischofs sollte den Armen und Kranken der Stadt zugute kommen, diente aber auch erkrankten Kaufleuten auf der Durchreise. Durch die Lage innerhalb der ummauerten Freiheit war es besser geschützt als das Kloster Sankt Georg vor den Toren der Stadt. Das Hospital wuchs zu einer beachtlichen Größe heran.
Zum Hospital gehörte ein Gutshof in der Freiheit und ein Hospitalsgut in Caßdorf, Ländereien und Wald zur Versorgung mit Brennholz. Durch weitere Stiftungen kam über die Jahrhunderte ein beträchtliches Stiftungsvermögen zusammen - das durch Weltkriege und Inflation weitgehend verloren ging. In der Hospitalordnung von 1532 (1563 von Landgraf Philipp überarbeitet) ist festgeschrieben, dass nur Personen aufgenommen werden dürfen, die "in tiefer und bloßer Armut stecken" (Luckard, a.a.O.). Später werden auch Arme, die in der Stadt leben durch das Hospital unterstützt.
2006 wird das Altenheim abgerissen. Es soll vollständig neu erbaut werden. Wie andere soziale Einrichtungen will der Kreis das Altenheim privatisieren. So wird aus der ehemals der Versorgung der Stadtarmen dienenden Einrichtung ein weiterer profitorientierter Betrieb. |
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