Schulstandort Freiheit - Stadtschule und LehrerseminarDie Freiheit ist einer der Ausgangspunkt für die Geschichte des Schulstandorts Homberg. Lange Zeit standen hier die wichtigsten Homberger Schulgebäude, im Lehrerseminar wurden die Lehrer für die Provinz Niederhessen, das Fürstentum Waldeck und die Grafschaft Schaumburg ausgebildet. Die heutige Freiheiter Straße trug den Namen Schulstraße.
Auf jeden Fall muss es bedeutende Großbaustelle gewesen sein. Drei neue Gebäude entstanden auf dem Grund des Damenstifts. Im Zuge der Bauarbeiten veränderte die Freiheit ihr Gesicht. Um einen großzügigeren Zugang zu den Schulgebäuden und zur Schulstraße zu bekommen, wurden im Jahr 1835 die baufälligen Reste des oberen Freiheiter Tores abgetragen. So entstand ein neuer Zugang zur Freiheit.
Die Nähe von Stadtschule und Seminar war durchaus gewünscht, da die Seminaristen in dieser Schule ihre ersten Lehrerfahrungen sammeln sollten. 1835 waren die Gebäude fertig gestellt und das Lehrerseminar begann seine Ausbildung junger Lehrkräfte. Schon 40 Jahre später entsprach das Gebäude aber nicht mehr den (jetzt preußischen) Vorstellungen. In der Ziegenhainer Straße entstand von 1876-1878 das mächtige Gebäude des heutigen Theodor-Heuss-Gymnasiums als neues Lehrerseminar.
Heute wird das Gebäude der alten Schule als Behördenhaus genutzt, in dem Teile der Kreisverwaltung untergebracht sind. Das Damenstift ist ein städtisches Mietshaus und in der Menage, dem späteren Landratsamt ist die Musikschule untergebracht. Außerdem haben dort Vereine wie die Burgberggemeinde oder der Motorsportclub ihre Räumlichkeiten. Sieht man sich diese Gebäude mit seiner hässlichen Plattenverkleidung heute an, so ist es erschreckend, was aus dem königlichen Landratsamt mit seinem klassizistischen Erscheinungsbild geworden ist.
Auch die Geschichte der Homberger Hörbehindertenpädagogik hat ihren Ursprung in der Freiheit. Es war Plan der Regierung der Provinz Niederhessen, mit dem Lehrerseminar auch eine Taubstummenanstalt zu verbinden. Die Taubstummenschule wurde 1838 im Haus des Schreinermeisters Malcomes untergebracht. Das dem ehemaligen Freiheiter Tor gegenüberliegende Haus hatte die Stadt 1818 als Krankenanstalt erworben und 1835 wieder an den Schreinermeister verkauft. 1840 gab es 21 Kinder in der Taubstummenanstalt, das Haus in der Freiheit wurde zu klein und der Unterricht für die Hörgeschädigten daher in den ehemaligen Baumbachschen Burgsitz in der Berggasse verlegt. |
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Der Abbruch der Freiheiter Tore
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